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Dear Martin

Autor
Stone, Nic

Dear Martin

Untertitel
Aus dem Amerikanischen von Karsten Singelmann
Beschreibung

Justyce McAllister ist einer der Besten seiner Klasse, Captain des Debattierclubs und Anwärter auf einen Studienplatz in Yale – doch all das interessiert den Polizisten, der Justyce die Handschellen umlegt, nur wenig. Der Grund für seine Verhaftung: Justyce ist schwarz. Und er lebt in den USA im Jahr 2017.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Rowohlt Verlag, 2018
Seiten
256
Format
Gebunden
ISBN/EAN
978-3-499-21833-0
Preis
18,00 EUR
Status
lieferbar

Zur Autorin / Zum Autor:

Nic Stone wuchs in einem Vorort von Atlanta auf. Nach dem Abschluss am Spelman College arbeitete sie in der Jugendberatung und lebte einige Jahre in Israel, bevor sie in die USA zurückkehrte, um zu schreiben. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Atlanta.

Zum Buch:

Justyce lebt im 21.Jahrhundert in Atlanta. Er wuchs zwar in einem nicht besonders guten Umfeld auf, ist aber mit Abstand einer der besten seiner Jahrgangsstufe, und seine Freundin Melo ist einfach atemberaubend. So weit, so gut, denkt man jetzt. Das einzige Problem, das eigentlich keins sein sollte, ist, dass Justyce schwarz ist. Das stellt sich aber das erste Mal als Problem für ihn heraus, als er seine mittlerweile Exfreundin (das Verhältnis zwischen den beiden verändert sich ständig) auf der anderen Seite der Straße sieht. Dort sitzt sie, sturzbesoffen und orientierungslos, der Inhalt ihrer Handtasche auf dem Boden verteilt, vor ihrem Benz. Als er ihr nun – gutmütig, wie er ist – helfen möchte, wehrt sie sich. Sie beleidigt ihn und möchte ganz offensichtlich ohne seine Hilfe zurechtkommen. Er will aber nicht, dass sie einen Unfall baut, also versucht er, sie auf die Rückbank zu bugsieren. Ohne zu wissen, wie ihm geschieht, wird er plötzlich von hinten festgehalten, ihm werden Handschellen umgelegt, der Polizist schlägt Justyce nieder und beginnt, ihm seine Rechte vorzutragen. Da Melo nicht mal in der Lage ist aufzustehen, geschweige denn ihm zu helfen, kann er nichts anderes tun als sich neben dem Streifenwagen zu Boden drücken zu lassen. Aber warum ausgerechnet er? Nur weil er verdächtig aussah? Oder steckt da etwa noch mehr dahinter?

Ich finde das Buch toll geschrieben, da es die negativ besetzten Vorurteile gegen Dunkelhäutige in unserer in Punkto Gleichberechtigung und Menschlichkeit eigentlich sehr aufgeklärten Gesellschaft wiederspiegelt. Außerdem ist es sehr spannend, wie sich Justyce‘ Einstellung zur Außenwelt im Laufe des Buches immer wieder verändert.

Vicco Siebicke, 14 Jahre