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Autor
Zibechi, Raúl

Territorien des Widerstands

Untertitel
Eine politische Kartografie der urbanen Peripherien Lateinamerikas. Aus dem Spanischen von Kirsten Achtelik und Huberta von Wangenheim
Beschreibung

In den riesigen Armenvierteln lateinamerikanischer Megalopolen haben sich in den vergangen zwanzig Jahren Territorien des Widerstands herausgebildet, die mit den von den Medien transportierten Bildern aus Elendsvierteln wenig zu tun haben. Ob in den Barrios von Mexiko-Stadt, den Favelas Brasiliens oder den Armenvierteln von Buenos Aires, Lima oder Caracas – überall haben Campesinos, städtische Arme und Indigene völlig neue Organisationsformen und Überlebensstrategien entwickelt.

Die organisierte Linke bewegt sich normalerweise außerhalb dieser Welt und begegnet ihr mit einem Blick von außen. Raúl Zibechi, ein ausgewiesener Kenner der lateinamerikanischen Situation, gehört zu den wenigen Intellektuellen, die den Spuren und konkreten Ausdrucksformen dieser neuen sozialen Zusammenhänge in den urbanen Peripherien Lateinamerikas nachgegangen sind. Wie er überzeugend nachweist, zeichnet sich diese neue Generation sozialer Bewegungen durch folgende Charakteristika aus: Sie haben den Kampf um das Land durch die Besetzung von Territorien ersetzt. Sie verwandeln ihr Alltagsleben und ihre Weisen der Subsistenzsicherung in Widerstandsformen gegen das System. Sie lehnen jede Form der politischen Repräsentation durch Parteien, Kirchen oder staatliche Organe ab und entwickeln neue Formen der Selbstregierung. Damit stehen sie auch quer zu den Linksregimen Lateinamerikas, die mit einer neuen Kunst des Regierens versuchen die Kontrolle über diese Stadtteile wiederherzustellen.

Die sozialen Beziehungen in diesen Territorien beruhen auf Wechselseitigkeit und gegenseitiger Hilfe, ihre Produktion zielt auf Gebrauchswerte und Überlebenssicherung, anstatt Tauschwerte und Macht zu akkumulieren. Zibechi sieht in ihnen Keimformen einer nichtkapitalistischen Vergesellschaftung. Deshalb sind die Territorien des Widerstands in seinen Augen (Hoffnungs-)Träger einer neuen Welt.
(Klappentext)

Verlag
Assoziation A, 2011
Format
Kartoniert
Seiten
176 Seiten
ISBN/EAN
978-3-86241-402-4
Preis
16,00 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Raúl Zibechi, geb. 1952 in Montevideo, flüchtete nach dem Militärputsch in Uruguay nach Argentinien und ging 1976 für zehn Jahre ins europäische Exil. Zibechi ist einer der wichtigsten unabhängigen linken Intellektuellen Südamerikas. Er arbeitet als Journalist und ist Autor zahlreicher Bücher. Sein spezielles Interesse gilt der Erforschung, Begleitung und Unterstützung der sozialen Bewegungen Lateinamerikas. In der Edition Nautilus erschien sein Buch »Bolivien. Die Zersplitterung der Macht« (Hamburg 2009).