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Autor
McNab, Tom

Trans-Amerika

Untertitel
Roman. Aus dem Englischen von Verena von Koskull
Beschreibung

Eine andere Art Geschichte über das Laufen. Vielleicht die beste andere Art Geschichte über das Laufen überhaupt. Humorvoll. Kurzweilig. Ein Volltreffer.

Verlag
Aufbau Taschenbuch Verlag, 2010
Format
Taschenbuch
Seiten
568 Seiten
ISBN/EAN
978-3-7466-2584-3
Preis
11,95 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Tom McNab wurde 1933 in Glasgow geboren. Bevor er als Journalist und Schriftsteller arbeitete, war er Leistungssportler und Trainer. Heute lebt er in St. Albans in der Nähe von London.

Zum Buch:

Bevor die nächste Flut an Novitäten die Buchläden überschwemmt, möchte ich mit dieser Buchbesprechung Ihr Augenmerk auf einen Titel lenken, der bereits im Spätsommer vergangen Jahres erschienen ist, und der mir jetzt, nachdem ich ihn endlich gelesen habe, äußerst kurzweilige Stunden reinsten Lesevergnügens bereitet hat. Aber genug der Laudatio, hier ist die Geschichte. 

Im Jahr 1931, auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise, wird in den USA der größte Wettlauf aller Zeiten ausgerufen, der Trans-Amerika-Marathon: 5000 Kilometer, von Los Angeles aus quer durch die Wüste, anschließend über die Rocky Mountains und weiter über die endlosen Great Plains, bis an die Ostküste, bis nach New York City. Da dem Gewinner die unglaubliche Summe von 150.000 Golddollar Preisgeld winkt und es in harten Zeiten wie diesen eh nichts mehr zu verlieren gibt, melden sich Frauen und Männer jeglichen Alters aus über sechzig Nationen an, darunter Profis und ehemalige Olympioniken, aber auch solche, die es normalerweise grade mal um den nächsten Block schaffen würden und die allein die Aussicht auf die versprochenen drei warmen Mahlzeiten lockt. Der mit allen Wassern des Sportbusiness gewaschene Veranstalter dieses Spektakels, C.C. Flanagan, ein redegewandter, trinkfester Ire, lässt es an nichts fehlen, und nachdem der Startschuss kracht, schickt er der unüberschaubaren Masse von 2000 Läufern gleich noch einem Tross an Hilfskräften, Busladungen mit Presseleuten und nicht zuletzt einen eigenen Zirkus hinterher, in dem neben einer Schimpansen-Baseballmannschaft und der Großen Madame La Zonga auch Fritz, das sprechende Murmeltier auftreten. Der Tross macht sich auf den dreimonatigen Weg. Am Ende der ersten Etappe, keine 400 Kilometer später, haben es immerhin 1255 Männer und eine Frau geschafft, der Rest hat entweder bereits nach der ersten Kreuzung blutröchelnd aufgegeben, ist auf dem Weg durch die Wüste in den Graben gefallen oder läuft vielleicht immer noch irgendwo dort draußen herum. Die Wettquoten steigen zusehends. Da treten auch schon die ersten Probleme auf. Größere folgen. Nicht allein, dass Flanagan keine Zusatzwette, sei sie auch noch so abwegig, abschlagen kann und damit sich und seine Läufer bald schon in die ärgsten Schwierigkeiten bringt, es dauert nicht lange, schon setzt ihm die Gewerkschaft hinterher, dicht gefolgt vom Olympischen Komitee, den Frauenrechtlerinnen, dem FBI, Hoover und Al Capones Schergen.  Ein Buch zum Zurücklehnen. Spannend. Witzig. Großartige Szenen, Ideen, Dialoge. Ein Buch voller Geschichten, voller Biografien und viel übers Laufen. Ein Buch, um einen Montag frei zu nehmen. Oder blau zu machen.  

Axel Vits, Der andere Buchladen, Köln