Belletristik

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Buchempfehlung Belletristik

Autor
Nizon, Paul

Das Fell der Forelle

Untertitel
Roman
Beschreibung

Die ebenso tragische wie komische Geschichte eines im Grunde tief verzweifelten Sonderlings, der die Bodenhaftung verliert, als er sich zum zweiten Mal verliebt.

Verlag
Suhrkamp, 2005
Format
Gebunden
Seiten
128 Seiten Seiten
ISBN/EAN
978-3-518-41711-9
Preis
16,80 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

In Paul Nizons Roman über einen Liebesversehrten, der aus der Welt und Zeit gefallen ist, wird das Allerschwerste mi den allerleichtesten Sätzen in der Schwebe gehalten – ein luftiges, unwiderstehliches Prosakunststück, das mit aberwitziger Komik überrascht.

Zum Buch:

Frank Stolp, der Ich-Erzähler in Paul Nizons kleinem Roman Das Fell der Forelle ist ein kauziger Außenseiter, der von seiner unlängst verstorbenen Tante eine Wohnung im Pariser Randbezirk geerbt hat. Er zieht dort ein, packt aber dann nicht mal seine Koffer aus. So oft wie nur möglich flüchtet er aus dem kleinen engen Apartment, um durch die Straßen des schäbigen Bezirks zu streunen, besucht billige Restaurants und Kneipen, läßt sich mit einer Frau ein. Nachts kehrt er immer wieder in die Wohnung zurück. Dann legt er sich angekleidet aufs Bett und findet keinen Schlaf. Es ist weniger die Trauer um die Tante, weshalb er den Boden unter den Füßen zu verlieren scheint, er kannte sie nicht mal besonders gut, vielmehr ist es die ewig präsente wie schmerzhafte Erinnerung an die Trennung von seiner Frau, die ihn in die Knie zwingt. Eines Abends, in einer Araberkneipe, lernt er dann Carmen kennen. Sie nimmt ihn mit zu sich. Ihr erstes Stelldichein endet jedoch damit, daß sie gekränkt in Tränen ausbricht und er zur Tür hinaus stürzt. Stolp ist Karikatur und berechnender, sympathischer Held, doch weiß man auch am Ende der Lektüre eigentlich nicht wirklich, wer der Mann ist und was damals geschehen sein mag, aber das macht auch nichts. Paul Nizon läßt einfach nur einen verwirrten Menschen erzählen, dem es auf nichts ankommt, der sich verliebt, aber nicht vergessen kann, der auf eine absonderliche Art die Dinge zu sehen versteht und davon berichten muß, und das mit elegantem Zynismus und bestechend trockenem Witz. Tragisch. Selbstverständlich auch das. Nizon eben. Paul Nizon wurde 1929 in Bern geboren und lebt seit 1977 in Paris. Er studierte Archäologie, deutsche Literaturgeschichte und Kunstgeschichte. Der „Verzauberer“ (Le Monde) erhielt für sein Werk zahlreiche Auszeichnungen.

Axel Vits, Der andere Buchladen Köln