Belletristik

Zum Buch:

Felix, Marc, Bernhard und Zoe sind Freunde seit Kindertagen. Sie kennen sich, ertragen ihre jeweiligen Macken und sehen mit mehr oder weniger großer Verwunderung zu, was das Leben mit ihnen macht. Felix, das Mathematikgenie mit der Liebe zu Primzahlen, haust im Bauwagen und weiß nicht, was er will, Marc macht mit Leidenschaft Musik, der zwanghafte Bernhard sorgt seit Jahren für seine an Parkinson erkrankte Mutter und Zoe hat eine heiße Affäre mit ihrem Chef, einem international tätigen Anwalt. Eigentlich wollten die vier an diesem Frühlingsabend bei Bernhard nur zusammen Fußball gucken, aber dann erzählt Felix, dass er von seinem Onkel ein Haus in Südfrankreich geerbt hat. Und am nächsten Tag schon sind sie unterwegs, um sich das Erbe mal anzusehen.

Damit beginnt eine Reise, nein ein Film, den man so schnell nicht mehr vergessen wird. Er hat alles, was ein gutes Roadmovie braucht: einen VW-Bus, der überwiegend durch Klebeband zusammengehalten wird, eine Tramperin, die aussieht wie Scarlett Johanssen, die weinende Rückkehr der zunächst abgesprungenen Zoe, eine abenteuerliche Fahrt durch die Seealpen, eine Dorftragödie, die ihnen eine weitere Mitreisende beschert, und eine Ankunft, die nicht nur für Felix zum Beginn eines neuen Abenteuers wird.  

Edgar Rai erzählt diese Geschichte so warmherzig, komisch und liebevoll, dass es eine reine Freude ist. Genauso liebevoll legt er uns auch seine Protagonisten ans Herz, die gar nicht so skurril sind, wie sie zunächst erscheinen (wollen), sondern mehr oder weniger stark vom Leben gebeutelte Menschen, die mit selbstverständlicher Tapferkeit versuchen, nicht unterzugehen – und dabei sehr viel Spaß haben. Ein tolles Buch (nicht nur) für die Ferien!  

Irmgard Hölscher, Frankfurt am Main