Zum Buch:
Ich bin überhaupt kein Freund von Reimgeschichten, bin ich nie gewesen. Aber als ich das Buch vom Kakadudel aufschlug, da musste ich wirklich herzhaft lachen, das war erste Sahne, die Bilder klasse gezeichnet, mit vielen netten Ideen, ein bisschen Erlbruch, ein bisschen Schössow vielleicht, nur witziger.
Es war ein kleiner Kakadu,
der sang und spielte immerzu
auf einem Kakadudelsack,
hinauf, hinunter, Tag für Tag.
Den Eltern passt das nicht so richtig, schließlich müssen die Hausaufgaben ja auch noch erledigt werden, und überhaupt, was ist mit Lesen, mit Schreiben und Rechnen üben?
Der Kakadu lief wütend raus,
er sagte sich: Ich wandre aus!
Wär doch gelacht, es gäb kein Fleckchen
für mich und für mein Dudelsäckchen.
Also schnappt er sich seinen Kakadudelsack und macht sich auf in den Wald, hinüber zu seinem Freund, dem Bären, aber der bekommt leider gleich Besuch von seinen Tanten, daher rät er ihm, es mal bei den Fröschen zu probieren, vielleicht hätten die ja ein Plätzchen. Gesagt, getan, aber auch die ansonsten sehr musikalischen Frösche haben gerade keine Zeit, daher schicken sie ihn weiter zum Schaf, das hinter dem Wald auf einer Weide steht und Musik ganz toll findet, aber gleich geschoren wird, und dann so ganz nackig, nein.
Irgendwann gerät der Kakadu schließlich an den Specht, und der, der eh den ganzen Tag über wie zum Takt klopft, der hat dann ein Plätzchen frei, und die beiden legen los. Kurz darauf hört man aus dem Wald ein ganzes Musikorchester erklingen, denn jetzt greifen auch Bär, Schaf, Reh, Hase, Dachs, Eichhörnchen und Wildschwein zu den Instrumenten, und Mama und Papa Kakadu hören begeistert zu:
Ob Piepen, Zwitschern oder Klappern,
ob Scharren, Klatschen oder Plappern,
sie alle waren furchtbar fleißig,
den Dirigenten gab der Zeisig.
Ein schönes, ein witziges Buch. Ich fand die Bilder so klasse, dass ich extra nachgeschaut habe, was es sonst noch so von Karsten Teich, dem Illustrator gibt, denn seine Zeichnungen sind wirklich außergewöhnlich gut, da möchte man einfach mehr von sehen.
Axel Vits, Der andere Buchladen, Köln