Zum Buch:
Und so fängt es an:
“Die Bären, die Amseln, erst recht die Schinpamseln: Geschöpfe, die einem vertraut sind, Doch was wissen wir vom Rüsselsheimtier Und von den Viechern, die nur Knochen und Haut sind? Und von Viechern, die mal leise, mal laut sind? Und von Viechern, die schnurzpiepe out sind?” Sie wissen nicht zufällig, was ein wild lebender Glomp ist, oder? Na, dachte ich mir schon. Ich bisher nämlich auch nicht. Wie steht es denn mit einem dreifach verwickelten Schwarmfalter? Haben Sie schon mal einen winzigzehigen Wuschigmach-Phant gesehen? Nicht, okay, aber einen Tiefenschuppenschleimer vielleicht? Hm? Nein?
Dann haben Sie wohl auch keine Ahnung, was ein spitzschnäbliger Berg-Rällich ist, sind dem Achtundzwanzigtonnentier, dem Schlurm, der rücksichtsvollen, weichpanzrigen Phisinte und dem frühgeschlüpften Langhans-Eiflüchter nie begegnet, wissen nicht, was ein Gru ist, haben niemals etwas vom widerborstigen Widerspinst oder dem unaussprechlichen Zrbangdraldnk.
Na, dann können Sie auch gar nicht mitreden. Dagegen gibt es nur eins: Lesen Sie dieses Buch, am besten zusammen mit Ihren Kindern, die wissen sicherlich, wie man das alles richtig ausspricht, und kennen gewiss noch mehr dieser Viecher, die eigentlich immer “in” sind. Abgesehen davon lernen Sie auch noch etwas darüber, wie man einen Krietsch fängt und dass man einen Menschenfresser-Frast besser nicht am Schwanz zieht. Soweit alles klar?
Harry Rowohlt meets Shel Silverstein; dabei herausgekommen ist ein absolut ungewöhnliches, imponierend fantasievolles Kinderbuch, das mir sehr, sehr gut gefallen hat. Schauen Sie sich die Zeichnungen an, lesen Sie die Reime. Sie werden zusammen mit den Kindern verdammt viel Spaß haben.
Axel Vits, Der andere Buchladen, Köln