Zum Buch:
Nichts deutete auf die kommende Katastrophe hin, als am frühen Nachmittag des 24. August 79 n. Chr. schwarze Aschewolken die Kuppe des Vesuv verhüllten. Doch bis zum Abend waren der kleine, südlich von Neapel gelegene Küstenort Pompeji sowie das benachbarte Herculaneum komplett ausgelöscht. Beim Ausbruch des Vulkans regneten winzig kleine Lavasteine vom Himmel herab, welche sich am Ende zu einer drei Meter hohen Eruptionsschicht auftürmten und lediglich die wenigen oberen Geschosse der Wohnhäuser, der Läden, der Werkstätten, Tempel, Sklavenunterkünfte und Bordelle aus der einheitlichen Masse herausragen ließen. Die viele Hundert Grad heiße Aschelawine, den sogenannten pyroklastischen Strom, der daraufhin über die Stadt hinwegfegte, überlebte niemand.
Gabriel Zuchtriegel, seit 2021 Direktor des Archäologischen Parks Pompeji, nimmt den Leser auf einen atemberaubenden Rundgang durch die antike Stadt am Golf von Neapel mit, wobei er auf die vielen verbliebenen Gipsabdrücke hinweist, die ebenso charakteristisch für Pompeji sind wie die erhaltenen Wandmalereien und zahlreichen Graffiti, und erklärt auf der Grundlage jüngster Ausgrabungen, dass mit dem Untergang der Stadt auch die althergebrachten Götter der Römer mehr oder minder ausgedient und sich die Menschen der Antike längst einer Alternative zugewandt hatten: dem Christentum.
Axel Vits, Köln

