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Expedition Polarstern - Dem Klimawandel auf der Spur

Autor
Weiss-Tuider, Katharina

Expedition Polarstern - Dem Klimawandel auf der Spur

Untertitel
Illustriert von Christian Schneider. Ab 10 Jahre
Beschreibung

Man sagt, was in der Arktis geschieht, bleibt nicht in der Arktis. Diesen Leitspruch hat sich das Forscherteam der Polarstern auf die Fahnen geschrieben, bevor die Männer und Frauen zu ihrer Expedition in die Nordpolarregion aufbrachen, um ein Jahr im Packeis zu verbringen und zahlreiche Untersuchungen vorzunehmen. Nun ist ein wunderbar gelungenes Buch über die Entstehung und Zerbrechlichkeit unseres Klimas erschienen, das zugleich die Geschichte eines unglaublichen Abenteuers erzählt.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
cbj, 2021
Seiten
128
Format
Gebunden
ISBN/EAN
978-3-570-17814-0
Preis
22,00 EUR
Status
lieferbar

Zur Autorin / Zum Autor:

Autorin
Katharina Weiss-Tuider arbeitet als Managerin für Kommunikation und Medien für die MOSAiC-Expedition am Alfred-Wegener-Institut in Potsdam. Während der Expedition koordinierte sie die Medienarbeit an Bord. Sie promovierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München im Bereich Literatur und Medien und schreibt seit Langem als freie Autorin zu Themen wie Umwelt- und Klimaschutz sowie Landwirtschaft und Ernährung. Katharina Weiss-Tuider lebt mit ihrem Mann in Berlin.

Illustrator
Christian Schneider, 1978 in Darmstadt geboren, studierte an der HAW Hamburg Illustration. Hier entdeckte er, dass er sich am wohlsten in der kolorierten Bleistiftzeichnung fühlt. Die Erkenntnis, dass sein Lieblingsthema die Natur mit ihren vielen Facetten ist, kam hingegen schon sehr viel früher und spiegelt sich in seinen Arbeiten als freischaffender Illustrator für die Büchergilde Gutenberg, Mare, Goldmann oder Gruhner+Jahr wieder. Immer auf der Suche nach neuen Naturbegegnungen, freut er sich im Berliner Großstadtdschungel besonders über die Füchse in seiner Nachbarschaft, die dem abendlichen Spaziergang einen Hauch von Wildnis verleihen.

Zum Buch:

Eilmeldung:
Im Marianengraben, der tiefsten Stelle des Weltmeeres, wurde in rund 7000 Metern Tiefe eine bisher völlig unbekannte Krebsart entdeckt und Eurythenes plasticus genannt. Denn Bekanntschaft mit der Zivilisation hatte die 5 Zentimeter große Spezies bereits gemacht, da in einigen der untersuchten Exemplare eine hohe Konzentration Mikroplastik nachgewiesen wurde.

Wenn man heutzutage, auf der Couch sitzend, durch die Nachrichtenprogramme schaltet, dann muss man entweder eine enorm ausgeprägte Gabe für Verdrängung oder ein Faible für Verschwörungstheorien besitzen, um immer noch zu leugnen, dass der Klimawandel hausgemacht ist. Eine dritte Möglichkeit bestünde allein in hochgradiger Naivität. Waldbrände in Italien, Griechenland und der Türkei, Dürren in Polen und Russland, Überschwemmungen in Deutschland, den Benelux-Staaten und Österreich sollten unmissverständliche Signale sein, dass sich unser Klima am Limit befindet – und es so nicht mehr weitergehen kann.

Eilmeldung:
Eine nie dagewesene Kältewelle erreicht den Süden Brasiliens. Angesichts der Schneefälle in São Paulo wurde ein Bewohner der Stadt vor laufender Kamera gefragt, was er von dem ungewöhnlichen Wetterphänomen halte, worauf der Fünfundsechzigjährige zur Antwort gab, er habe sein ganzes bisheriges Leben in der Region verbracht und den Bundesstaat niemals verlassen. Dies sei der erste Schnee, den er überhaupt jemals gesehen habe.

Die Nordpolarregion gilt seit jeher als Maßstab für den Zustand des Weltklimas, weshalb Projekte wie die in diesem Buch geschilderte Polarstern-Expedition so nötig sind. Die Arbeit der Frauen und Männer auf einem riesigen Forschungsschiff wie der hochmodernen Polarstern, die über ein Jahr im Packeis driftete und unzählige Datenmengen bezüglich Temperaturanstieg, Eisschmelze, Reinheitsgehalt des Wassers, Treibhauseffekt etc. sammeln konnte, ist überaus wichtig, um sich ein genaues Bild vom Ernst der Lage zu verschaffen. Nicht umsonst heißt es: Was in der Arktis geschieht, bleibt nicht in der Arktis – denn es wirkt sich unmittelbar auf unser Klima aus.

Rund 500 Menschen haben 2019 an diesem außergewöhnlichen Projekt teilgenommen, unterstützt von Hubschraubern, Versorgungsschiffen und Eisbrechern.

Anhand von Fotos, Zeichnungen und spannenden, leicht zugänglichen Texten erläutert das Buch auf anschauliche Weise die genauen Hintergründe der Expedition, klärt über Klimaschutz auf und gibt interessante Anregungen mit auf den Weg, wie man daheim oder von unterwegs seinen Teil dazu beitragen kann, im wahrsten Sinne des Wortes die Welt zu retten. Den Machern ist es gelungen, die Reise der Polarstern nachzuzeichnen, für junge und jung gebliebene Leser, und das Abenteuer beginnt gleich auf der ersten Seite.

Eilmeldung:
Es ist längst fünf vor zwölf.

Axel Vits, Der andere Buchladen, Köln