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Himmelsstriche

Autor
Malkmus, Bernhard

Himmelsstriche

Untertitel
Vom Leben der Vögel und Überleben der Menschen. Hg. von Judith Schalansky
Beschreibung

Während eines Jahreszyklus unternimmt Bernhard Malkmus unzählige Wanderungen entlang der Küste Nordenglands, wobei er mehrfach auf verendete Zugvögel stößt. Mit geübtem Auge erkennt er die Widrigkeiten, denen die Tiere ausgesetzt sind und widmet ihnen in Form eines Tagebuchs ein sehr persönliches Denkmal.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Matthes & Seitz, 2025
Seiten
246
Format
Gebunden
ISBN/EAN
978-3-7518-4023-1
Preis
34,00 EUR
Status
lieferbar

Zur Autorin / Zum Autor:

Bernhard Malkmus ist Professor für Germanistik an der nordenglischen Newcastle University. Seine wissenschaftlichen Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Moderne Theorie, Naturästhetik und Umweltethik. Darüber hinaus publiziert er regelmäßig als Essayist und Übersetzer.

Judith Schalansky, 1980 in Greifswald geboren, studierte Kunstgeschichte und Kommunikationsdesign und lebt als freie Schriftstellerin und Buchgestalterin in Berlin. Sowohl ihr Atlas der abgelegenen Inseln als auch ihr Bildungsroman Der Hals der Giraffe wurden von der Stiftung Buchkunst zum „Schönsten deutschen Buch“ gekürt. Für ihr Verzeichnis einiger Verluste erhielt sie 2018 den Wilhelm-Raabe-Preis. Seit dem Frühjahr 2013 gibt sie die Reihe Naturkunden heraus.

Zum Buch:

Whitley Bay, Northumberland. Der Autor Bernhard Malkmus, Professor für Germanistik und Vogelkenner, verbringt mit seiner kleinen Familie ein gutes knappes Jahr im Nordosten Englands, wo er auf seinen zahlreichen Streifzügen entlang der rauen Küste zusehends häufiger auf verendete Wildvögel stößt. Deshalb entschließt er sich dazu, die genaueren Umstände dieses Artensterbens zu ergründen.
Um seiner Liebe zu den Vögeln gerecht zu werden, wählt er dafür die Form eines literarischen Tagebuchs und stellt sich wiederholt die Frage, wo er eine repräsentative Stimme hernehmen soll für die tausenderlei Vogelstimmen, die für immer verstummt sind.
Doch er findet diese Stimme, und seine sehr persönlichen Beschreibungen zeugen von der enormen Kraft naturkundlicher Anschauung, wenn er von den Widrigkeiten der Zugvögel erzählt, die unter den Himmelsstrichen fliegen, ein Begriff, der ursprünglich die Bahnen der Gestirne im Himmelsgewölbe beschrieb und der ebenfalls als ausgestorben gilt.
Im Verlauf dieses Jahreszyklus muss Bernhard Malkmus dennoch erkennen, dass durch die dominierende Wirkung des Menschen auf die Umwelt längst eine Auslöschung der Artenvielfalt begonnen hat, die ohne ein rigoroses, globales Umdenken kaum noch aufzuhalten ist.

Axel Vits, Köln